Wir verbinden Menschen und Technologien. Darin liegt unsere Stärke, sagt der Chef von ABRA Software

10. 3. 2021
Jaroslav Řasa, Gründer von ABRA Software

Alles beginnt bei persönlichen Werten, Ethik, Bildung und ehrlicher Arbeit. Das gilt nicht nur im Geschäfts- und im persönlichen Leben, sondern auch bei der Software-Entwicklung. Davon ist der Gründer von ABRA Software, Jaroslav Řasa, überzeugt, der sein Unternehmen schon seit dreissig Jahren mit dieser Philosophie leitet.

Im Ergebnis hilft die Software Firmen dabei, die Arbeit, das Management und die Organisation zu automatisieren und zu vereinfachen und so Ressourcen zu schonen. Der erfahrene Unternehmer hält sich dabei bis heute an die Unternehmensgrundsätze des tschechischen Schuhimperium-Gründers Tomáš Baťa.

„Unser Wachstum hängt mit dem internen Geschehen im Unternehmen zusammen“, fasst Jaroslav Řasa die Entwicklung im Gespräch mit der Zeitschrift CzechCrunch zusammen. „Die letzten paar Jahre haben wir intensiv an Produkten und Strategien gearbeitet und die Änderungen tragen jetzt finanzielle Früchte. Bei unserem Programm für kleinere Firmen, ABRA FlexiBee, handelt es sich insbesondere um die Verlagerung in die Cloud, was Kunden immer stärker interessiert. Das ERP-System ABRA Gen ist unser Hauptwachstumsmotor, welches unsere Kunden bei der Automatisierung, der Beseitigung der manuellen Datenverarbeitung, der Einführung von Industrie 4.0 und bei der einfachen und richtigen Entscheidungsfindung unterstützt. Und nicht zuletzt helfen auch die Dienstleistungen, die wir zu unseren Produkten anbieten.“

"In letzter Zeit steigt das Interesse an eCommerce und komplexen Systemen..."

Wie funktioniert Ihr Unternehmen in der Praxis?

"Wir beschäftigen uns mit der Entwicklung, der Fertigung und der Lieferung von Software für Unternehmen, damit diese besser ihren Geschäften nachgehen können. Das ERP kümmert sich zum Beispiel um die komplette Erfassung der Lagerbestände und des Materials, es überwacht, was mit dem Geld, menschlicher Arbeitszeit, Know-How und Informationen im Unternehmen geschieht und wie sie für das Geschäft genutzt werden können. Natürlich übernimmt es auch die Geschäftschancensuche, Bestellungen, Unterlieferanten, Buchhaltung, Rechnungsstellung, Löhne und Gehälter usw.

Welche Dienstleistungen werden von Seite der Unternehmen am stärksten nachgefragt?

In letzter Zeit steigt das Interesse an eCommerce und komplexen Systemen. Die Unternehmen möchten sich auf ihr Geschäft konzentrieren und überlassen es dem Software-Anbieter, sich um den Rest zu kümmern. Das ist auch für uns gut, denn wenn wir die Verantwortung für die ganze Einheit tragen, können wir wesentlich einfacher sicherstellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Wenn man nur ein Zulieferer für einen Teil einer Lösung ist, sind oft die Zuständigkeiten unklar."

Digitalisierung ist auf dem Vormarsch...

Beobachten Sie bei Fertigungsunternehmen den Trend, dass sie versuchen, in den Bereich des eCommerce einzudringen und den Kunden ihre Waren direkt zu verkaufen?

Man kann sehen, dass sie versuchen, alle Zwischenglieder zwischen sich selbst und dem Kunden auszuschalten, wenn sie ein eigenes Produkt haben. Oft nicht so sehr aus finanziellen Gründen, sondern damit die richtigen Informationen von den Kunden ins Unternehmen fliessen. Dann gibt es einige Unternehmen, die sich in reine Fertigungsunternehmen transformieren und im Gegenteil keine direkten Kunden suchen möchten – diese suchen nur Distributionspartner, welche für sie arbeiten. Auch in diesem Segment ist Digitalisierung auf dem Vormarsch, auch sie benötigen die Aufgabenstellung schnell und möchten nicht alles doppelt und dreifach diskutieren.

Sehen Sie auf dem Markt Änderungen bei der Unternehmensnachfrage als Reaktion auf die Corona-Krise?

Unsere Pipelines sind im Vergleich mit dem normalen Wachstum um zehn Prozent gestiegen. Die Digitalisierung hat sich wesentlich beschleunigt. Es wurde jahrzehntelang darüber gesprochen, jetzt hat sie praktisch jeder genutzt. In der Wirtschaft hat dieser Druck schon vorher bestanden, aber die Corona-Krise hat sie beschleunigt.

Also spielt Ihnen die Krise eigentlich zu, oder?

Ganz bestimmt spielt uns die Krise ein wenig zu. Ausserdem sind wir Optimisten, nicht nur gegenüber dem eigenen Unternehmen. Es ist allgemein richtig, dass sich die Unternehmen digitalisieren. Die Maschinen können bereits ziemlich viel Arbeit abnehmen, oder dank Maschinen und Computern kann sie schneller erledigt werden. Ausserdem haben innerhalb von zwei Wochen alle gelernt, mit Teams oder Zoom zu arbeiten, das ist fantastisch.

Erwarten Sie, dass die höhere Nachfrage auch langfristig anhält?

Wahrscheinlich schon, mit einer Ausnahme – innerhalb eines Jahres werden sich in unserem Geschäft die Probleme einer Reihe von Firmen bemerkbar machen, die wegen der Corona-Krise aus der Welt scheiden werden. Das ist die vierte Krise, die ich in meiner Karriere sehe, und alle sind genau gleich abgelaufen. Ungefähr ein Jahr nach dem Beginn der Krise verlangsamt sich das Wachstum. Durch unsere Ausrichtung machen sich diese Phänomene jedoch in den Zahlen kaum bemerkbar.

Vielleicht liegt das auch an unserer Unternehmensphilosophie. Was ist Ihre Mission?

Unsere Mission ist einfach und im Slogan „Ihr Partner in Business“ enthalten. Und darum sind wir hier. Wir bewundern und freuen uns, wenn wir mit Menschen arbeiten können, die unternehmerisch tätig sind, weil es sich meist um Menschen handelt, die die Welt zum besseren wenden. Das klingt wie ein Klischee, ist aber wahr.

Man kann wegen des Geldes in ein Geschäft einsteigen, wegen des eigenen Egos, oder man kommt einfach per Zufall dazu. Aber man kann auch damit anfangen, weil man denkt, dass man damit die Welt verbessert. So ist das bei uns.

Warum hat Sie dabei ausgerechnet Tomáš Baťa inspiriert?

Ich verheimliche nicht, dass ich wegen seines Buchs in die Wirtschaft gegangen bin. Ursprünglich sollte ich meine Doktorarbeit an der Tschechischen Technischen Universität über Künstliche Intelligenz zu Ende schreiben. Das habe ich aufgegeben und mich auf meine unternehmerische Laufbahn begeben, auf der ich mich jetzt schon seit 30 Jahren befinde. Das ergab für mich einen tieferen Sinn, ich sah, dass ich so mehr für die ganze Gesellschaft tun kann.

Die Welt ändert sich – bis auf ein paar kleine Ausnahmen – nicht durch politische Statements, sondern meist durch die alltägliche Arbeit, die jemand steuern und über die nachdenken muss. Das tun Unternehmer, und die benötigen Hilfe, guten Support und festen Boden unter den Füßen. Wir helfen ihnen dabei, indem wir ihnen herausragende Daten über ihr Unternehmen bereitstellen, mit denen sie richtige Entscheidungen treffen und ihr Geschäft so ändern können, dass es effizienter wird. Das ist die Aufgabe von ABRA.

(Der Text wurde von CzechCrunch übernommen.)

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